EINLEITUNG

„Man musste kein Held sein, um im KZ zu landen, nur ein deutscher Individualist mit landesunüblicher Zivilcourage." (1)

Noch immer sind es nur die großen Namen wie die von Hans und Sophie Scholl, von Graf Stauffenberg, Dietrich Bonhoeffer oder des Kreisauer Kreises, die mit dem deutschen Widerstand gegen das NS-Regime verbunden werden. Daneben existierten jedoch auch abgestufte Formen des Widerstandes - vielleicht weniger spektakulär, aber oft nicht weniger mutig. Dieser „Widerstand im Kleinen" vollzog sich oft am Rande der Öffentlichkeit, ja musste im Verborgenen bleiben und hinterließ deshalb wenige Spuren.

Der Raum Lichtenfels macht hier keine Ausnahme. Zeugnisse über den Widerstand am Obermain sind schwer zu finden. Nur vereinzelt existieren schriftliche Quellen, so dass den Erinnerungen von Zeitzeugen eine große Bedeutung zukommt. Doch fast 50 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges können immer weniger Augenzeugen der Geschehnisse in Lichtenfels gefunden werden. Es ist deshalb das Anliegen der vorliegenden Facharbeit, aufgrund von spärlichen Aktenbeständen und den Erinnerungen von Zeitzeugen einige Facetten des Lichtenfelser Widerstandes aufzuzeigen. In einem ersten Schritt soll der umstrittene Begriff „Widerstand" umrissen, im folgenden - auf dem Hintergrund der allgemeinen politischen Entwicklungen - der Widerstand in den Kirchen, der SPD und von ausgewählten Einzelpersonen dargestellt werden.

Für die Annahme des Themas und die Betreuung bedanke ich mich bei meinem Leistungskursleiter Herrn Brösamle-Lambrecht.

Für zahlreiche Anregungen und nützliche Hinweise zur Materialsuche möchte ich mich an dieser Stelle ebenso ganz herzlich bedanken bei Herrn Dr. J. Urban vom Diözesanarchiv Bamberg, Frau Ch. Wittenbauer vom Stadtarchiv Lichtenfels, Herrn B. Rehm, Herrn J. Ostler und vor allem bei Herrn O. Buchdrucker, Herrn M.A. A. Troche und Herrn Dr. G. Dippold.

Mein ausdrücklicher Dank gilt all den Zeitzeugen, die mir, oft mit großem Zeitaufwand, über die damaligen Ereignisse Auskunft gaben und aufbewahrte Materialien bereitwillig zur Verfügung stellten. Im einzelnen möchte ich erwähnen: Frau E. Krönert, Herrn J. Hübschmann, Herrn A. Werner und Herrn Prof. W. Kohn, über dessen prompte Auskunft aus den „fernen" Vereinigten Staaten ich mich besonders gefreut habe.