VORWORT |
| Wer in der stattlichen Reihe der heimatkundlichen Beihefte zu den Jahresberichten unseres Gymnasiums blättert, wird immer wieder auf Themen stoßen, die Geschehnisse kurz vor oder während der Zeit des NS-Regimes im Raum Lichtenfels betreffen. Erinnert sei an Heft 23, in dem die Weltwirtschaftskrise, bekanntlich eine der zentralen Ursachen für Hitlers Erfolg, in ihren Auswirkungen auf unsere Region untersucht wurde. Heft 30 stellte die NS-Siedlungspolitik an einem Lichtenfelser Beispiel dar. Heft 18 war einer Untersuchung der sog. Reichskristallnacht in Lichtenfels gewidmet. Daß wir heuer, anläßlich des 50jährigen Gedenkens an das Ende der nationalsozialistischen Terrorherrschaft, wieder einen wohlfundierten Beitrag zu einem wichtigen Kapitel jener Zeit vorlegen können, verdanken wir unserer Abiturientin Susanne
Troche. Ihr kommt das große Verdienst zu, in ihrer 1994 vorgelegten Facharbeit umfassend und gründlich den Widerstand gegen das NS-Regime im Raum Lichtenfels dargestellt zu haben. Es gibt nur wenige schriftliche Zeugnisse zu dieser Thematik; deshalb stützte sie sich auf Befragung von Zeitzeugen. Da die Zahl dieser Zeitzeugen unaufhaltsam abnimmt, ist es besonders anzuerkennen, daß Susanne Troche die mühselige Recherchierarbeit für dieses Thema auf sich genommen hat. Wir Älteren empfinden es als Ermutigung, daß ein junger Mensch sich sagt: Es ist wichtig, daß wir von der sittlichen Größe und vom Mut von Lichtenfelser Bürgern in jener schmachvollen Epoche unserer Geschichte berichten und daß wir daraus die Erkenntnis gewinnen, wie nötig es ist, daß wir - heute und morgen - verantwortungsbewußt und mutig für die Wahrung der Menschenrechte eintreten. Dank und Anerkennung gebührt weiterhin meinem Kollegen Oberstudienrat Brösamle-Lambrecht, der durch seinen Unterricht im Leistungskurs Geschichte und seine pädagogische Begleitung dieser Facharbeit die Voraussetzungen für die Leistung von Susanne Troche schuf. In gleicher Weise gilt unser Dank und unsere Anerkennung meinem Kollegen Studiendirektor Arneth, der in bewährter Weise auch dieses Heft unserer heimatkundlichen Schriftenreihe von der Rohfassung bis zur druckreifen Form betreute. Dr. Hilmar Kormann |
