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Die Legende von Vierzehnheiligen

Vor langer Zeit –um das Jahr 1445-lebte auf dem Hof Frankenthal ein Junge namens Herman Leicht. Er war Hirte des nahegelegenen Zisterzienserklosters Langheim. Täglich zog er mit seinen Schafen an den nicht weit entfernten Staffelberg zum Weiden. Eines schönen Herbsttages man schrieb den 24. September- war Herman gerade auf dem Weg nach Hause, als er von einer Kinderstimme aus seinen Träumen gerissen wurde. Er blickte sich um. Hinter ihm lag in der Abendsonne ruhig der Staffelberg . Doch neben ihm sah er ein kleines Kindlein , weinend auf einem Acker sitzen. Als er auf das Kind zuging, um es aufzuheben, glaubte er seinen Augen nicht zu trauen: Es lächelte und war plötzlich spurlos verschwunden.

Nachdenklich zog Herman weiter. Am folgenden Tag erzählte er seinem Freund die unglaubwürdige Geschichte. Doch dieser lachte ihn nur aus.

Das Leben ging weiter seinen gewohnten Lauf. Einige Tage später führte ihn sein Weg wieder an dem Acker vorbei. Wie war er erstaunt, als er erneut ein Kindlein dort sitzen sah. Diesmal saß es aber nicht weinend da, sondern lächelte ihn freundlich an zwei Kerzen, die ihn umgaben, spendeten ein strahlend helles Licht. Mit zitternden Knien ging er auf das Kind zu, aber wieder verschwand es vor seinen Augen. “Das kann nur das Christkind sein“, dachte er, als er kopfschüttelnd und sich immer wieder umblickend nach Hause ging.dort fand er seine Mutter in der Küche vor, und beschloß ihr von seinen Erscheinungen zu erzählen.

„Und heute saß es inmitten eines unbeschreiblichen Glanzes, am gleichen Ort - das zeigt doch, das zeigt doch, dass ich mir nicht alles eingebildet habe“, schloß er seine Geschichte. Die Mutter blickte ihn an: “Was soll das nur bedeuten ? Ein Kind auf einem, Acker...? Was, wenn du dich irrst? Bitte Herman, behalte es für dich. Im Kloster würde man dir ja doch nicht glauben.“

In den folgenden Tagen fand man Herman sehr nachdenklich. Die Visionen gingen ihm nicht aus dem Kopf, so faßte er sich ein Herz und lief am Sonntagmorgen ganz früh zum Kloster. Dort schritt er zielstrebig zum Beichtstuhl von Pater Bernhard, einem freundlichen und aufgeschlossenen Geistlichen. Erstaunt hörte sich dieser Hermans unglaubliche Geschichte an. „Ich rate dir, wenn dir noch einmal das Kind erscheinen sollte, beschwöre es im Namen des Kreuzzeichens und frage ,was es will“, sprach der Pater.

Beruhigt ging Herman nach Hause, doch sooft er in den folgenden Monaten an dem Acker vorbeiging - es passierte nichts. Es wurde Frühling, die Natur erwachte und Herman zog wieder mit seinen Schafen umher- doch auf dem Acker lag nur der große Kalkstein, den er nach seiner zweiten Vision dorthin gelegt hatte. Der Juni kam ,und im Kloster bereitete man sich auf den Festtag zu Ehren Peter und Pauls vor. An diesem Tag ging natürlich auch Herman nach Langheim. Auf dem Rückweg hatte er wie in den vergangenen Monaten ein mulmiges Gefühl, wenn er an den großen Kalkstein dachte, an dem er gleich vorbeilaufen würde

Ein Lichtschein schreckte ihn auf – und wieder ging das Licht von der besagten Stelle aus: Ein Kindlein – umgeben von vierzehn anderen Kindern, die alle mit halb-rot und halb-weißen Kleidern gekleidet waren; das mittlere Kindlein, welches etwas länger war als die anderen, glänzte wie die Sonne und hatte auf seinem Herzen ein rotes Kreuz. Herman beschwor die Erscheinung im Namen der Dreifaltigkeit. Darauf sprach das Kind: „Wir sind die vierzehn Nothelfer und wollen eine Kapelle haben und gnädiglich hier rasten: Sei unser Diener, so wollen wir hinwiederum auch deine Diener sein.“ Daraufhin erhob sich die Kinderschar in die Luft und verschwand.

Hocherfreut verließ Herman den Erscheinungsort. Seine Gedanken überschlugen sich: „Eine Kapelle? Wer sind die vierzehn Nothelfer überhaupt? Ich muß sofort mit Pater Bernhard sprechen.“

Dieser war jetzt nicht mehr so ruhig wie früher. Aufgeregt fragte er den Jungen aus und erzählte ihm von den 14 Nothelfern, die bereits in der Nähe von Regensburg angerufen und verehret wurden. Anschließend sprachen sie mit dem Abt von Langheim darüber. Herman mußte ihm versprechen die Visionen für sich zu behalten; der Abt zögerte und wollte sich zuerst mit seinen Mönchen besprechen.

Doch das Leben ging seinen eigenen Weg: Einige Tage später traf Herman auf der Höhe des Ackers eine Frau aus Mistelfeld. Die Unterhaltung der Beiden wurde schlagartig unterbrochen, als die Frau fassungslos auf den Kalkstein zeigte: Zwei brennende Kerzen schwebten vom Himmel herab auf den Acker. Die gute Frau war ganz außer sich, und da sie nicht von der schweigsamen Sorte war, wußte bereits am folgenden Tag die gesamte Umgebung von der Erscheinung. Schon bald ließ man an der Gnadenstelle ein hölzernes Kreuz errichten. Dem Abt blieb keine große Wahl, und so wurde schon im folgenden Jahr eine bescheidene Kapelle errichtet, deren Altar zu Ehren der Gottesmutter und der vierzehn Nothelfer geweiht wurde.

 

1.      und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.

2.      Und Herman zog glücklich mit seinen Schafen zum Staffelberg, der jetzt viel ruhiger lag, da alle Wallfahrer nach Vierzehnheiligen gingen.

3.      Und Herman schmiss die Schäferei hin, machte den ersten Souvenirshop auf und wurde steinreich.      

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