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Vierzehnheiligen, Geschichte und Baugeschichte 

Als 1344 das Kloster Langheim den Hof „ Frankenthal“ erwarb und 1445 sowie ein Jahr später Hirten Erscheinungen der 14 Nothelfer in der Nähe eben dieses Hofes erfuhren (Legende), war dies der Beginn des bedeutenden Wallfahrtsortes am Obermain. Denn an jener Stelle errichtete man 1448 eine kleine Kapelle, woraufhin 1466 eine Nothelferbruderschaft und die Propstei Vierzehnheiligen gegründet wurde. 

Der Wallfahrerbetrieb versprach lukrative Einkünfte. Es verwundert nicht, dass beide konkurrierende Potentaten der Region, der nach Reichsunmittelbarkeit strebende Abt von Langheim und der Bischof von Bamberg, ein Interesse an diesem Ort hatten. Früh schon kam man überein, die Einkünfte aus den Wallfahrten zwischen beiden zu teilen. (Nähere Informationen)

Die am Ort bestehende Kirche genügte den Anforderungen des regen Wallfahrtsbetriebes schon lange nicht mehr; an einen Neubau war aber erst zu denken, als das grundsätzliche Verhältnis zwischen Bamberg und Langheim geklärt war. 1741/42 erkannte Langheim nach jahrhundertelangem Streben nach Unabhängigkeit endlich die Zugehörigkeit zum Hochstift Bamberg an. Auf der Basis dieses Übereinkommens konnte an einen (mehr oder weniger) einvernehmlichen Neubau in Frankenthal gegangen werden.

 Jeder der beiden Bauherren (Abt Stephan Mösinger und Fürstbischof Friedrich Karl von Schönborn) hatte auch seinen Architekten mit je einem eigenen Entwurf: Gottfried Heinrich Krohne und Balthasar Neumann. Schließlich setzte sich der Bamberger Bischof durch, der Plan Neumanns sollte dem Bau zugrundeliegen, die örtliche Bauleitung sollte Krohne ausüben.

Als Neumann nach zwei Jahren 1744 den Baufortschritt begutachten wollte, traute er wohl seinen Augen nicht: Sein Entwurf war eigenmächtig verändert, die Kirche verkürzt worden, wodurch der architektonische Mittelpunkt nicht mehr mit der Gnadenstelle identisch war.

Die Schuld hat man G. H. Krohne zugeschoben - in Wirklichkeit dürfte der sachsen-weimarische Landbaumeister wohl eher Bauernopfer im Spiel der Großen gewesen sein. Es ist wahrscheinlich, dass der Langheimer Abt durch die Verkürzung der Kirche Geld sparen wollte für den Bau der noch prächtiger geplanten Abteikirche in Langheim; Architekt der Kirche sollte Neumann werden. Auch um das neu gefundene "gute" Verhältnis zwischen Bamberg und Langheim nicht zu belasten, dürften sich die Beteiligten - Fürstbischof und Balthasar Neumann sowie der Abt - auf einen Sündenbock geeinigt haben.

Auf jeden Fall sah sich Neumann vor das Problem gestellt, Außen- und Innenarchitektur soweit möglich voneinander zu trennen - Anfangspunkt des "Raumwunders Vierzehnheiligen".

In den darauffolgenden Jahren starben der Fürstbischof (1746) , der Baumeister J. B. Neumann ( 1753) und G. H. Krohne (1756), woraufhin der Rohbau nach 21 Jahren Bauzeit unter der Gesamtleitung von J. J. M. Küchel in der Bauausführung durch den Staffelsteiner Betrieb Johann Thomas Nisslers (1713-1769) im Jahre 1764 fertiggestellt wurde. 1772 wurde das neue Gotteshaus von Fürstbischof Adam Friedrich von Seinsheim eingeweiht.

Der durch einen Blitzeinschlag verursachte Brand (1835) zerstörte den gesamten Dachstuhl und wesentliche Teile des Innenraums. Diese Schäden wurden bis 1838 wieder behoben und kurz darauf (1839) übernahmen die Franziskaner - Mönche die Leitung der Wallfahrtsstelle.

Von 1848 bis 1910 wurden erste Restaurierungsarbeiten, v. a. an der Innenmalerei, durchgeführt. 1897 verlieh Papst Leo XIII. Vierzehnheiligen den Ehrentitel „Päpstliche Basilika“ .

Von 1914 bis ins Jahr 1960 wurden dann hauptsächlich Restaurierungsarbeiten im Innenraum und die Ausbesserung der Fresken vorgenommen. Ab 1967 wurde mit weiteren „aktuellen Restaurierungen“ begonnen, die im Jahr 1990 mit einem Festakt am 22. Oktober ihren Abschluss fanden.

 

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