Nachdem bereits 1247 Graf Hermann von Orlamünde verstorben
war, erhoben seine Witwe, die Andechserin Beatrix, und seine Söhne Hermann und
Otto Erbansprüche. Nach dem Schiedsspruch von Zangenstadt regierten die Brüder
zunächst gemeinsam, ehe sie zwei Familienzweige gründeten, von denen Otto die
Kulmbacher Linie fortsetzte. Bereits 1290 wurde die Burg Zwernitz an den
Burggrafen von Nürnberg verkauft. Und als im Laufe des 14. Jahrhunderts immer
mehr Probleme in den Stammlanden der Orlamünder auftauchten, verpfändete der
Letzte der Plassenburger Linie, Graf Otto VII., 1338 das gesamte andechsische
Erbe an die Zollern, denen es mit dem kinderlosen Tod Ottos VII. 1340 endgültig
zufiel.
Den Einfluss der Truhendinger im Bistum versuchten die
Bischöfe bei jeder sich bietenden Gelegenheit zurückzudrängen. So kaufte das
Hochstift dem Geschlecht 1296 für 400 Mark Silber die Burg Neuhaus ab. Nur
wenige Jahre später verpfändete es das Verfügungsrecht über den Markt
Seheßlitz und die Burgen Arnstein, Giech, Gügel und Stufenberg an Bamberg,
doch 1318 konnte es seinen fränkischen Besitz nochmals auslösen. Erst in den
80er bzw. 90er Jahren. des 14. Jahrhunderts verloren es diese Güter endgültig
an Bamberg.
Die Nürnberger Burggrafen aus dem Hause der Zollern waren
die einzigen Andechser Erben, die ihre Erbschaft über das 14. Jahrhundert
hinaus wahren, ja sogar ausbauen konnten. Mitte des 14. Jahrhunderts hatten sie
die Erbanteile der Grafen von Orlamünde übernommen und am Ende des 14.
Jahrhunderts auch Anteile an der Erbmasse der Truhendinger erlangt. Damit war
ein Grund gelegt für die Errichtung der späteren Markgrafschaften.