Beilagen

Titel

Vorwort

Inhalt

1. Jugend

2. Vor 1933

3. NS-Zeit

4. Nach 1945

5. Persönlich

6. Ehrungen

Schluss

Quellen

2. Die Jahre bis zum Nationalsozialismus

2.1 Die frühen Priesterjahre

 Nun schloss sich ein Theologie- und Philosophiestudium[10] in der Philosophisch - Theologischen Hochschule in Bamberg an, das er innerhalb von vier Jahren absolvierte[11]. Die Priesterweihe erhielt er am 31. Juli 1910 von Erzbischof Friedrich Philipp von Abert im Bamberger Dom[12]. Die Weihe wurde im “Jahrbuch der Pfarrei Ebensfeld” folgendermaßen dokumentiert:

“Am 31. Juli empfing ein Pfarrkind im Dom zu Bamberg die hl. Priesterweihe - Georg Meixner - / Vaterhaus: sog. Unterend No. 64/. Nachmittags 1/2 5h feierl. Einholung des Neugeweihten am Bahnübergang. - Am 1. August 9 Uhr Primizfeier. Festprediger: Der ehemal. Pfr. von Ebensfeld Gg. Güttler /: p.t.parock. Ebermannstadt:/, Assistent Pfarrer Schwarzmann, Leviten die H.H. Kapläne Grünbeck u. Obenauf.”[13]

Seine erste Kaplanei übernahm er am 1. September 1910 in der Arbeiterpfarrei Röthenbach an der Pegnitz, bis er ab dem 1. Oktober 1911 an die St. Gangolfskirche in Bamberg berufen wurde[14], einer Zeit, in der ihm die besondere Ehre widerfuhr, am 15. August 1912 die Festpredigt bei der Wiedereinweihung der Ebensfelder Pfarrkirche zu halten, die zuvor in großem Stil erweitert und umgebaut worden war[15].

Kurz vor dem Krieg, am 16. November 1913, kam er als 1. Kaplan nach Nürnberg in die Kirche St. Anton[16]. Als Präses des Arbeiterinnen- und Jugendvereins Gostenhof konnte er dort erste Erfahrungen mit den Nöten und Problemen der Arbeiter sammeln[17], Erfahrungen, die seine politische Grundeinstellung entscheidend mitprägten.

In seiner Arbeiterpfarrei konnte Meixner die sozialen und politischen Probleme seiner Kirchengemeinde erfahren. Bereits 1913 kam er zur kirchlichen Presse[18]. Im ersten Weltkrieg diente er als Militärkrankenwärter beim Hauptlazarett in Nürnberg. Während seiner 20monatigen Dienstzeit verlieh man ihm das König-Ludwig-Kreuz[19].

Ab dem 1. Juli 1917 war Meixner als Kuratkaplan in Nürnberg St. Martin beschäftigt[20]. Als die Revolution 1919 in der Arbeiterstadt Nürnberg in vollem Gange war, versuchte er die Wogen zu glätten. Er kannte die Not der Arbeiter, wusste aber auch, dass der Marxismus keine Lösung der Probleme darstellte. Dessen Thesen versuchte er durch die Soziallehre des Papstes Leo XIII. zu entkräften, die dieser in der Enzyklika “Rerum Novarum” 1891 formuliert hatte. Wegen des Einsatzes für die Arbeiterschaft und seiner praktischen Erfahrungen ließ ihn der Bamberger Bischof immer mehr Aufgaben in der Diözese übernehmen, die in direkter Beziehung zu den Problemen der Arbeiterschaft standen[21]. So übernahm er die Stellung des Bezirkspräses der katholischen Arbeiter- und Arbeiterinnenvereine[22].

Seit Meixner wieder in Bamberg war, konnte er sich aktiv an der Sozialpolitik des Erzbischofs von Hauck beteiligen. Es war nötig, die Arbeitslosigkeit nach dem Ersten Weltkrieg zu verringern. Daher versuchte die Diözese Arbeitsplätze zu schaffen.[23] Der Bischof ließ Krankenhäuser, Krankenpflegestationen, Heime, Kinderheime, Kindergärten und Jugendstätten überall dort errichten, wo es nötig schien. Den klerikalen Nachwuchs förderte er durch den Neubau des Priesterseminars. Mit dem Bau dieser Einrichtung bleibt der Name Meixner verbunden, da er sich stark mit dem Wahlspruch des Bischofs “Omnia ex caritate” identifizieren konnte und stets sein begeisterter Helfer und Ratgeber war[24].



[13]    PfAE, Jahrbuch für die Parrei Ebensfeld, S. 23

[14]    AEB, Schematismus 1960, S. 13

[15]    PfAE, Jahrbuch für die Pfarrei Ebensfeld, S. 30-32

[16]    AEB, Schematismus 1960, S. 13

[17]    AEB, Schematismus 1916, S. 44

[18]    nach Bayerische Akademie der Wissenschaften, Neue Deutsche Biographie, S. 735/736

[19]    nach Börst, Die Theologen der Erzdiözese Bamberg, S. 92

[20]    AEB, Schematismus 1918, S. 43

[21]    NBV Nr. 170 vom 25.7.1957

[22]    AEB, Schematismus 1920, S. 50

[23]    nach Guth, Erzbistum und Kirchenkreis, S. 372/373

[24]    nach Meixner, 25 Jahre Erzbischof, S. 63-141