Unmittelbar nach dem Krieg
wurde Meixner 1946 zum Päpstlichen Hausprälaten ernannt.[85]
Die soziale und kirchliche Lage des Erzbistums war damals schlecht. Sie war
gekennzeichnet von Arbeitslosigkeit, Wohnungsnot und einer Flüchtlingswelle.
Außerdem mangelte es an Kirchen. Nun war es nötig, Einrichtungen zu schaffen
sowie andere private und kirchliche Initiativen zu ergreifen, die diese Not
lindern konnten.
Auf der Diözesansynode
1946 machte Meixner konkrete Vorschläge, wie derartige Probleme von Seiten der
Geistlichen und Gläubigen zu lösen seien. Sein Ziel war es, zahlreiche
katholische Vereine neu zu schaffen oder wiederaufzubauen. Für die
verschiedenen Berufsgruppen sollten spezielle Organisationen gegründet werden,
wie z.B. Arbeiterinnen- oder Gesellenvereine, die der Kirche zu unterstellen
seien. Für jeden sollte etwas geboten werden, Kurse und Tagungen sollten die
Gläubigen für Glaubens- und Bildungsfragen interessieren.
Zu den etwa 600000
Katholiken des Bamberger Erzbistums waren an die 300000 katholische Flüchtlinge
hinzugekommen.[86] Die
Flüchtlinge hatten Probleme, sich in das kirchliche Leben und dessen
Traditionen einzuleben. Erst nach dem Einreißen einer Barriere des Misstrauens war es möglich, sie völlig kirchlich und religiös zu integrieren. Probleme
dabei waren vor allem verschiedene kirchliche Traditionen, die unterschiedliche
Gestaltung der Gottesdienste, andere Frömmigkeitsformen und zum Teil auch die
Ablehnung durch manche örtliche Kirchengemeinde.[87]
Meixner verlangte von Anfang an eine bessere Eingliederung in die
Kirchengemeinschaft. Das Brauchtum der Flüchtlinge und Vertriebenen sollte
berücksichtigt und gefördert werden. Zum Beispiel wollte der Prälat spezielle
Gottesdienste für diese Gruppen von Gemeindemitgliedern einführen, die von ihnen
selbst gestaltet und durch Lieder aus ihrer früheren Heimat verschönert werden
könnten.[88]
Aufgrund seines sozialen
Engagements wählte das Erzbischöfliche Seelsorgeamt Meixner zu seinem Vorstand.[89]
Dieser gründete das Katholische Werkvolk, dessen Diözesanpräses er lange Jahre
war, und unterstützte seine sozialen Aktivitäten nach Kräften.[90]
Meixner tat alles, was in
seiner Macht stand, die Zustände zu verbessern. Seinen Einfluss als
Landtagsabgeordneter in München nutzte er für den kirchlichen Bereich, indem er
Erzbischof Otto Josef Kolb bei dessen sozialen Initiativen unterstützte.
Um das Flüchtlingselend zu
lindern, gründete das Erzbistum 1947 die “St. Joseph-Siedlung für
Flüchtlinge, Bamberg”, die ein Jahr später für alle zugänglich wurde und
sich über die ganze Erzdiözese erstreckte. Eine weitere Leistung Meixners
zusammen mit dem “Katholischen Werkvolk e.V.” war es, dass 42
Flüchtlingswohnungen in der Hirten- und Gönnerstraße in Bamberg gebaut wurden.
Als dieses Wohnungsbauprojekt wuchs, gründete die Erzdiözese die “St.
Joseph-Stiftung Bamberg”, die von 1949 bis 1953 über 2200 neue Wohnungen
bauen konnte, um auch ärmeren Bambergern preiswerten Wohnraum zu erschließen.[91]
Meixner bekleidete hier einen Sitz im Aufsichtsrat.[92]
Ebenso maßgeblich war der
Prälat an der Gründung des “Diözesanjugendwerkes St. Heinrich und St.
Kunigund” beteiligt, das die Jugendseelsorge voranbringen sollte.[93]
Auch hier wurde er zum Vorsitzenden gewählt.[94]
Unter anderem setzte er den Ausbau der Burg Feuerstein zu einer Jugendeinrichtung
des Bamberger Bistums durch.[95]
Außerdem verdankt ihm die
Stadt Bamberg hauptsächlich folgende Einrichtungen: die Christliche
Kulturgemeinde, die Luitpoldsäle, den Kulturraum, früher die Kirche St.
Christoph des Dominikanerklosters, der als Konzertsaal der von ihm ebenfalls
geförderten Bamberger Symphoniker bis zur Fertigstellung der neuen Konzerthalle
Sinfonie an der Regnitz diente.[96]
Meixner war auch an der
Wiedergründung der seit 1930 bestehenden Studentenkorporation “Mainfranken”
beteiligt, die im III. Reich verboten worden war, bei deren
Wiedergründungsfeier am 22. Juni 1947 er den Gottesdienst hielt.[97]
In ganz anderer Weise
versuchte Meixner ganz allgemein die Lage der Christen zu bessern. Gleich nach
dem Krieg bestand ein Mangel an Rundfunksendern. Daher wollte er einen
christlichen Bamberger Radiosender gründen, unterstützt durch Erzbischof Kolb
und die Landtagsfraktion der CSU. Der Betrieb des zukünftigen Senders war
bereits im Detail ausgearbeitet, jedoch die Zustimmung der Militärregierung
notwendig. Diese wurde aber mit zwei Begründungen abgelehnt: Erstens bestünden
technische Probleme, da die Sendefrequenzen ohnehin überlastet seien; zweitens
sollte keine Konfession oder Minderheit durch die Militärregierung bevorzugt
werden. Um das zweite Argument zu entkräften, schloss sich die katholische mit
der evangelischen Kirche zusammen, die ebenfalls die Errichtung eines
konfessionellen Rundfunksenders plante. Nun wurde ein neues Konzept für den
Sender ausgearbeitet und den hohen amerikanischen Zulassungsbeamten vorgelegt.
Deren endgültige Begründung für die Verweigerung der Zulassung war, dass nicht
genügend Sendefrequenzen vorhanden seien, um einen kirchlichen Sender im
Sendenetz unterzubringen.[98]
Engagiert war Meixner auch
in verschiedenen katholischen Orden als Komtur im “Orden vom Heiligen Grab”,[99]
als Mitglied des “Deutschen-Marien-Ritter-Orden”, dessen Leitung er seit
1953 übernommen hatte.[100]
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