Beilagen

Titel

Vorwort

Inhalt

1. Jugend

2. Vor 1933

3. NS-Zeit

4. Nach 1945

5. Persönlich

6. Ehrungen

Schluss

Quellen

2.2 Der Einstieg in das Verlagswesen

 Meixner fand den Anschluss an die Presse sehr früh. 1913, noch in seinen Nürnberger Kaplanjahren, begann er sich intensiv mit dem Verlagswesen zu beschäftigen[25]. Der “Katholische Preßverein”, gegründet 1901, stellte ihn am 14.3.1919 als Landessekretär ein. Das Erscheinen katholischer Schriften wurde durch Zuschüsse gefördert, wodurch die christlichen Zeitungen besser in der Bevölkerung etabliert werden konnten. Sämtliche Dienste der Mitglieder des Vereins wurden ehrenamtlich erledigt. Zusammen mit dem Direktor der “Bayerischen Volkszeitung” konnte Meixner so den “Sonntagsfrieden” ins Leben rufen. Es handelte sich dabei um ein katholisches Sonntagsblatt, eine Kirchenzeitung für das Erzbistum Bamberg und die Diözese Eichstätt[26].

Zudem war Prälat Meixner maßgeblich an der Gründung des St. Otto-Verlages GmbH in Bamberg beteiligt. Das Unternehmen wurde am 17. November 1922 im Notariat Bamberg II von Justizrat Adolf Strasser beurkundet. Am Stammkapital von 200000 Mark waren zahlreiche oberfränkische Persönlichkeiten beteiligt, Geistliche, Politiker, hohe Angestellte, Freiberufler und Unternehmer, auch der Bamberger Erzbischof Dr. Jacobus Ritter von Hauck und sein Weihbischof Dr. Adam Senger. Den Landkreis Staffelstein vertrat Pfarrer Stefan Häckel. Die Bedeutung geistlichen Schriftgutes im neugegründeten Unternehmen spiegelt sich darin wider, dass 11 der 19 Teilhaber katholische Geistliche waren. Als Geschäftsführer wurde Georg Meixner bestellt[27].

Der Betrieb wurde zu einer Zeit aufgenommen, als Bayern von den Folgen des verlorenen ersten Weltkrieges gekennzeichnet war, zuerst mit elf Mitarbeitern und Angestellten. Das Unternehmen wuchs trotz der schwierigen Startbedingungen: So kaufte der Verlag die Rechte am “Volksblatt”, dessen Leitung Meixner am 1.5.1923 übernehmen konnte. Auch die “Görres-Buchhandlung” erwarb der Verlag, über die die Produkte des Hauses direkt verkauft werden konnten. Mit der Zeit gewannen die beiden Zeitungen “Volksblatt” und “St. Heinrichsblatt” immer mehr Abonnenten, Zeitungen, die Meixner sowohl als Verleger als auch als Chefredakteur leitete[28]. Der Verlag hatte 1923 nur 2000 Abonnenten für das “St. Heinrichsblatt”.

Der Einfluss der Blätter wuchs und wuchs, bis sie zu den auflagenstärksten Oberfrankens gehörten[29]. Ihre Auflage stieg bis 1933 auf ungefähr 17000 und lag damit nur noch 3000 Stück hinter der des “Tagblatts”, das Hauptkonkurrent war. Ab 1925 erschienen die “Lichtenfelser Neuesten Nachrichten” als Nebenausgabe, seit 1929 außerdem die “Forchheimer Zeitung” als Kopfblatt des “Volksblattes”. So konnte Meixner sich über diese Zeitung für die Bayerische Volkspartei (BVP) einsetzen und gleichzeitig katholische geprägte Stellungnahmen zu politischen und gesellschaftlichen Fragen in fast ganz Oberfranken verbreiten[30].



[25]    St. Heinrichsblatt Nr. 43 vom 25.10.1970, S. 13

[26]    nach Meixner, Katholikentag, S. 105/106

[27]    SOV, Notariatsurkunde von Adolf Strasser am 17.11.1922 zur Gründung des SOV

[28]    FT Bamberg Nr. 266 vom 17.11.1972

[29]    St. Heinrichsblatt Nr. 45 vom 6.11.1960

[30]    nach Breuer, Verordneter Wandel?, S. 162/163