Meixner fand den
Anschluss an die Presse sehr früh. 1913, noch in seinen Nürnberger Kaplanjahren, begann
er sich intensiv mit dem Verlagswesen zu beschäftigen[25].
Der “Katholische Preßverein”, gegründet 1901, stellte ihn am 14.3.1919
als Landessekretär ein. Das Erscheinen katholischer Schriften wurde durch
Zuschüsse gefördert, wodurch die christlichen Zeitungen besser in der
Bevölkerung etabliert werden konnten. Sämtliche Dienste der Mitglieder des
Vereins wurden ehrenamtlich erledigt. Zusammen mit dem Direktor der “Bayerischen
Volkszeitung” konnte Meixner so den “Sonntagsfrieden” ins Leben
rufen. Es handelte sich dabei um ein katholisches Sonntagsblatt, eine
Kirchenzeitung für das Erzbistum Bamberg und die Diözese Eichstätt[26].
Zudem war Prälat Meixner
maßgeblich an der Gründung des St. Otto-Verlages GmbH in Bamberg beteiligt. Das
Unternehmen wurde am 17. November 1922 im Notariat Bamberg II von Justizrat
Adolf Strasser beurkundet. Am Stammkapital von 200000 Mark waren zahlreiche
oberfränkische Persönlichkeiten beteiligt, Geistliche, Politiker, hohe
Angestellte, Freiberufler und Unternehmer, auch der Bamberger Erzbischof Dr.
Jacobus Ritter von Hauck und sein Weihbischof Dr. Adam Senger. Den Landkreis
Staffelstein vertrat Pfarrer Stefan Häckel. Die Bedeutung geistlichen
Schriftgutes im neugegründeten Unternehmen spiegelt sich darin wider, dass 11
der 19 Teilhaber katholische Geistliche waren. Als Geschäftsführer wurde Georg
Meixner bestellt[27].
Der Betrieb wurde zu einer
Zeit aufgenommen, als Bayern von den Folgen des verlorenen ersten Weltkrieges
gekennzeichnet war, zuerst mit elf Mitarbeitern und Angestellten. Das
Unternehmen wuchs trotz der schwierigen Startbedingungen: So kaufte der Verlag
die Rechte am “Volksblatt”, dessen Leitung Meixner am 1.5.1923
übernehmen konnte. Auch die “Görres-Buchhandlung” erwarb der Verlag,
über die die Produkte des Hauses direkt verkauft werden konnten. Mit der Zeit
gewannen die beiden Zeitungen “Volksblatt” und “St. Heinrichsblatt”
immer mehr Abonnenten, Zeitungen, die Meixner sowohl als Verleger als auch als
Chefredakteur leitete[28].
Der Verlag hatte 1923 nur 2000 Abonnenten für das “St. Heinrichsblatt”.
Der Einfluss der Blätter
wuchs und wuchs, bis sie zu den auflagenstärksten Oberfrankens gehörten[29].
Ihre Auflage stieg bis 1933 auf ungefähr 17000 und lag damit nur noch 3000
Stück hinter der des “Tagblatts”, das Hauptkonkurrent war. Ab 1925
erschienen die “Lichtenfelser Neuesten Nachrichten” als Nebenausgabe,
seit 1929 außerdem die “Forchheimer Zeitung” als Kopfblatt des “Volksblattes”.
So konnte Meixner sich über diese Zeitung für die Bayerische Volkspartei (BVP)
einsetzen und gleichzeitig katholische geprägte Stellungnahmen zu politischen
und gesellschaftlichen Fragen in fast ganz Oberfranken verbreiten[30].
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[25] St. Heinrichsblatt Nr. 43 vom 25.10.1970, S. 13
[26] nach Meixner, Katholikentag, S. 105/106
[27] SOV, Notariatsurkunde von Adolf Strasser am 17.11.1922 zur
Gründung des SOV
[28] FT Bamberg Nr. 266 vom 17.11.1972
[29] St. Heinrichsblatt Nr. 45 vom 6.11.1960
[30] nach Breuer, Verordneter Wandel?, S. 162/163
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