BEILAGEN
Titelblatt
Inhalt
Vorwort
Kap.
1
Kap.
2
Kap
3.1
Kap
3.2
Kap
3.3
Kap.
4
Quellen
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Früh hatten die
Nationalsozialisten erkannt, dass Meinungsbildung und Stimmungslage in der
Bevölkerung wesentliche Faktoren zur Erlangung und Sicherung der Macht
darstellten. Die Propaganda - als wichtigstes Mittel, diese Faktoren zu beeinflussen
- spielte deshalb in der NSDAP von Anfang an
eine bedeutende Rolle. Neben
ihrem straff organisierten Parteiapparat, mit dem sich Parteiveranstaltungen,
Aufmärsche, Plakat- oder Flugblattaktionen leicht organisieren ließen, verfügte
die NSDAP auch über eigene Presseverlage, zur Verbreitung ihrer politischen
Botschaften. In der Weimarer Republik half die parteieigene Presse zunächst,
die Anhängerschaft zu vergrößern und die ideologische Geschlossenheit der
Partei zu gewährleisten.[1] Nach der ‘Machtergreifung’ unterwarfen die
Nationalsozialisten nach und nach das
gesamte Informations- und Pressewesen ihrer Führung und Ideologie. Von nun an
war die Presse ein Mittel, mit dem ein
Großteil der Bevölkerung erreicht und
gelenkt werden konnte.[2] Diese Lenkung der Bevölkerung fand ihren
Höhepunkt im Zweiten Weltkrieg. Hier
hatte die Propaganda die Aufgabe, den Krieg vor der Bevölkerung zu
rechtfertigen und diese zu mobilisieren . Nachdem die Propaganda militärische Erfolge feiern konnte, war sie gezwungen über die
Niederlage der deutschen Wehrmacht zu berichten und unter den Gesichtspunkten
nationalsozialistischer Ideologie das
Volk zum fanatischen Widerstand
aufzuhetzen.
Nach einer kurzen Darstellung der
Gleichschaltung und Lenkung der Presse
in der NS-Zeit ist ihre Funktion als
Instrument komprimierter Propaganda vor
dem Hintergrund der tatsächlichen Ereignisse zu untersuchen. Als Beispiel soll das Lichtenfelser Tagblatt dienen, das
damals als kleines Rad im Getriebe der nationalsozialistischen Propaganda
lief. Aufgrund des großen Umfangs werden exemplarisch geschichtlich bedeutende
und zeitlich überschaubare Ereignisse
aus den Jahren 1939-1945 betrachtet.[3] Hierbei liegt der Schwerpunkt nicht auf Einzelheiten, vielmehr sollen wesentliche Mittel, Ziele und Wesensmerkmale der damaligen
Kriegspropaganda herausgearbeitet
werden
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[1] Hans-Ullrich
Thamer, Verführung und Gewalt Deutschland 1933-1945, Berlin, Siedler Verlag,
1986,S. 66
[2]
Die Nationalsozialisten bauten
Massenmedien wie Rundfunk und
Wochenschau systematisch aus, so daß
diese neben der Presse eine
wichtige Rolle bei der Verbreitung der Propaganda spielten. Dies schmälert die
Bedeutung der Zeitung als Massenmedium nicht. So bezogen statistisch 1936 über
81% aller deutschen Haushalte eine Tageszeitung. (Norbert Frei,
Nationalsozialistische Eroberung der Provinzpresse. Gleichschaltung,
Selbstanpassung und Resistenz in Bayern, Stuttgart, Deutsche Verlagsanstalt,
1980, S. 22f.) Es muß außerdem betont werden, daß die Medien die Aufgabe der Lenkung der Bevölkerung nicht alleine
bewältigten. Als totalitärer Staat versuchte der NS- Staat durch
Gleichschaltungsmaßnahmen auf alle
Lebensbereiche Einfluß auszuüben. Bei der Frage nach ihrer Bedeutung müssen die
Medien deshalb immer als Teilstück des ganzen
Systems gesehen werden.
[3]
Dies ist auch der Grund dafür, daß einige wesentliche Elemente des Zweiten
Weltkrieges, wie der Bombenkrieg über dem deutschen Reich , keine Berücksichtigung finden . Da die
Auswahl der untersuchten Schwerpunkte sich zwangsläufig nach dem LT richtet, das aus Sicht der
nationalsozialistischen Propaganda berichtet, sind auch wichtige Ereignisse, wie zum Beispiel der Krieg im Pazifik oder die Alliierten
Konferenzen, nicht berücksichtigt. Dem Thema gemäß beschränkt sich die Arbeit
nur auf die Darstellung des Zweiten Weltkrieges, deshalb sind Innenpolitische
Ereignisse, sowie indirekte Auswirkungen des Krieges auf die
Berichterstattung ebenfalls nicht
berücksichtigt.
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