BEILAGEN

 

Titelblatt

Inhalt

Vorwort

Kap. 1

Kap. 2

Kap 3.1

Kap 3.2

Kap 3.3

Kap. 4

Quellen

VORWORT

Welcher schier unglaublichen Manipulation die Propaganda eines totalitären Regimes in einer zentral gelenkten Medienlandschaft fähig ist, mussten wir erst jüngst im Kosovo-Krieg erleben. In dessen Verlauf gelang es, die Bevölkerung Serbiens systematisch auf die verbrecherische Politik eines Slobodan Milosevic einzuschwören und trotz freier Berichterstattung ringsherum erfolgreich über die Gräueltaten der eigenen Regierung in Unwissenheit zu halten. Um wieviel wirkungsvoller lief die Propagandamaschinerie eines Joseph Goebbels, die, abgeschirmt von ausländischer Berichterstattung, über Rundfunk und Presse jahrelang auf die Bevölkerung Deutschlands fast ungestört einwirken konnte. Freilich erwuchsen dem Propagandaminister gerade im Bereich des Zeitungswesens in Max Amann, dem Präsidenten der Reichspressekammer, und Sepp Dietrich, dem NSDAP Reichspressechef, ernsthafte Rivalen. Doch durch die „Sprachregelungen` und die seit 1940 verbindlichen „Tagesparolen" in den täglichen Regierungspressekonferenzen war nach Goebbels der Idealzustand erreicht „dass die Presse so fein organisiert ist dass sie in der Hand der Regierung sozusagen ein Klavier ist, auf dem die Regierung spielen kann."

Auch die regionale Presse fiel dem Kahlschlag des deutschen Zeitungswesens zum Opfer, darunter das „Lichtenfelser Tagblatt`: Martin Dollak unternahm es im Rahmen einer Facharbeit im Leistungskursfach Geschichte unter der Betreuung von StR Ottmar Zeck, am Beispiel dieser Zeitung zu untersuchen, wie sich das Geschehen an einigen Kriegsschauplätzen des Zweiten Weltkriegs in der gleichgeschalteten regionalen Presse widerspiegelt. Der Leser möge sich selbst ein Urteil bilden, wie die „Gleichschaltung" wirkte, ob vielleicht noch Spuren individueller Berichterstattung blieben. Für die wenigen Zeitzeugen mag dabei manche Erinnerung geweckt, für die Nachgeborenen manche Parallele neben dem Kosovo-Krieg gezogen werden. Vor allem aber will das 36. Beiheft zum Jahresbericht des Meranier-Gymnasiums mit dem Thema der Kriegsberichterstattung in gelenkter Presse den unverzichtbaren Wert der Pressefreiheit anmahnen.

 

Gerhard Arneth, StD

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